Diabetes

Mein Diabestes und ich. Das ist eine Geschichte für sich… Ich erzähl sie dir.

Es war im Februar 2008 als ich die Diagnose Diabetes mellitus Typ 1 erhalten hatte. Ich hatte davor eine OP und bei einem Kontrolltermin ist einer der Krankenschwestern (meinem Engel Schwester Budimka) mein übertriebenes Trinkverhalten aufgefallen. Sie meinte nur „mach doch mal ein Zückerle“. Da meine Mama damals noch als Krankenschwester arbeitete, kam sie am Abend zu mir und ich hab erst mal Pasta für uns gekocht (die volle Kohlehydrat Bombe). Nach dem essen, stupfte mich Mama in den Finger und wir machten die Blutzuckermessung. Das sogenannte „Zückerle“. Das Gerät schrieb aber immer nur „HI“ an und wir dachten es ist eine Begrüßung. Allerdings hat das Teil kein Ergebnis ausgespuckt. OK, dann spinnt das Ding eben. Am nächsten Tag hat Mama bei der Diabetesambulanz angerufen und sie bekam die Anweisung mich unverzüglich ins Krankenhaus zu bringen. Na super. Mir war sofort klar, dass ich nach meiner Gewichtsabnahme von 26 kg, meinen bis zu 7 Litern Wasser am Tag das ich trinke (dadurch auch vermehr auf die Toilette musste), meinen offenen Fingerkuppen, meinen ausgehenden Haaren und meiner Schlappheit Diabetes habe.  Aber wer will das schon wahr haben, krank zu sein…

Nach meiner Aufnahme als Notfallpatient und der Feststellung meines Hba1c von 16,9 kam ich auf die Intensivstation und mir wurde hochgradig Insulin in meinen Körper gepumpt. Mein verloren gegangenes Lebenselexier. Nach meiner Verlegung am nächsten Tag auf die interne Station, wurde mir beigebracht wie ich mit Diabetes in Zukunft zu leben habe. Ich bekam auch eine wirklich gute Einschulung, nur muss ich leider sagen, dass die Stationsschwestern keine Ahnung von Diabetes haben. Nach nur 3 Tagen hatte ich einen besseren Wissenstand und das empfinde ich heute noch als erschreckend. Ich will mir gar nicht vorstellen, dass mir irgendwann etwas passiert, es Wochenende ist (da ist niemand von der Dia-Ambulanz da) und ich nicht reagieren kann. Da ich alleine Lebe, weiß auch nur ich wirklich wie mein Zucker so tickt. Das ist für mich wirklich ein großes Problem.

Aber nun zurück 🙂 Bis zum November 2015 war ich ein sogenannter „Penner“. Ich habe mir mein Insulin Tag ein, Tag aus mit dem Insulinpen gespritzt. Aber ab 2015 ging ich den Schritt weiter zu einer Insulinpumpe. Ich entschied mich für die schlauchlose OmniPod Pumpe von Ypsomed. Für mich kommt nach wie vor keine Schlauchpumpe in Frage. Leider wird einem von der VGKK gerne Steine zwischen die Beine geworfen und ich muss einen saftigen Selbstbehalt zahlen. Das ist in Österreich einmalig. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn alle anderen Krankenkassen bezahlen den OmniPod zur Gänze! Aber ich bin restlos begeistert und froh mich nicht mehr 4 mal am Tag in den Bauch oder den Oberschenkel zu pieksen. Zudem haben sich auch meine Zuckerwerte verbessert. Ich kann mit der Pumpe auch alles machen, duschen, schwimmen, tanzen, drauf liegen beim schlafen und auch die schönste Nebensache der Welt ist damit kein Problem 😉

Als Zuckermesssystem benutze ich den  FreeStyle Libre der Firma Abbott. Das ist ein FGM (flash glucose monitoring). Das heißt, der Sensor mißt mit einem Messfaden der in meiner Haut ist, den Zuckerwert im Zellzwischenwasser. Das System ist nicht ganz so aktuell wie eine Messung mit Blut, aber es ist eine deutliche Lebenserleichterung. Auch in Österreich hat es fast ein Jahr gebraucht, bis die Krankenkassen einen Großteil der Kosten übernahmen.

Im Herbst/Winter 2017 kommt in Österreich ein neues Insulin auf den Martk, auf das ich schon richtig gespannt bin. Es ist das Insulin FIASP der Marke Novo Nordirsk. Aktuell nutze ich das Insulin Novo Rapid der gleichen Marke.  Das FIASP soll aber ein richtiges Turbo-Insulin sein und ich hoffe auch, dass es mein Leben als Diabetiker erleichtert. Es stimmt nämlich nicht wirklich, dass wir Diabetiker mit Typ 1 einfach so alles essen können. Für mich jedenfalls gibt es schon Lebensmittel, die ich nicht mehr gut vertrage im Sinne, dass meine Zuckerwerte danach sehr schlecht sind.

Ich werde auch in diesem Blog mein großes Lebensthema „Diabetes“ behandeln und das ein oder andere Thema dazu bearbeiten.  Ich hoffe, dir dadurch verständlicher machen zu können, wie es sich mit einer chronischen Krankheit leben lässt.

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