Marrakech – my love (zweiter Teil)

Besonders fasziniert mich die maurische Architektur die in ganz Marokko zu sehen ist. Diese baulichen Kunstwerke können nur mit einem Wort von mir beschrieben werden: PRÄCHTIG

Das schöne ist, es sind nicht nur die alten Paläste und Koranschulen die man sehr günstig besichtigen kann, sondern in vielen Riads (kleines Stadthotel) ist auch diese Kunst zu sehen. Wikipedia spuckt mir dazu aus, dass zu diesem typischen Formenrepertoire schlanken Säulen, Hufeisenbogen, Lambrequinenbögen, Stuckdekore, Artesonado-Decken und -türen und Inschriftbänder aus Stuck oder Wandkacheln zählen. Wichtige Bauten sind in Marrakesch die Medersa Ben Youssef, die Saadier-Gräber, das Bab Agnaou, die Koutoubia-Moschee, der Palais de Bahia und die Koubba der Almoraviden. Auch in Spanien gibt es diese wunderschönen Bauten zB der Alhambra-Palast in Granada oder die El Cristo de la Luz-Moschee in Toledo. In den vielen Städten wie Rabat, Fès und Meknès gibt es auch viele Beispiele für diese kunstfertige Bauwerke.

Ich stelle euch heute ein paar Bauwerke aus Marrakesch vor.

Tombeaux Saadien (die Saadier Gräber)

Die Saadier Gräber dienten von 1557 bis 1664 dem Adelsgeschlecht als Nekropole (Totenstadt). Die Gräber schließen sich direkt an den hinteren Teil der Moschee al-Mansur und diente ursprünglich lediglich als Garten zu dieser Moschee. Bevor der Herrschaftszeit der Saadier wurden hier einige Emire beigesetzt. Nachdem auch der erste Saadier Sultan Mohammed ech-Cheikh hier beigesetzt wurde, ließ ihm dessen Sohn an diesem Ort ein Grabmal bauen und wurde später ebenfalls hier beigesetzt. Die heutigen Mausoleen und die umschließenden Mauern wurden im späten 16. Jahrhundert errichtet und danach über 200 Jahre lang verwendet, bis sie vom Alawiden-Sultan Maulai Ismail mit hohen Mauern umschlossen wurden, um das Andenken an die Saadier Dynastie zu tilgen. Erst 1917 wurde die Anlage zufällig wiederentdeckt und wird seitdem laufend restauriert.

 

Palais de Bahia

Während der Alawidenzeit im 19. Jahrhundert, wurde im Auftrag des Großwesirs Si Moussa dieser wunderschöne Palast erbaut. In den nachfolgenden Jahren erweiterte der Sohn des Wesirs den Palast um ein türkisches Bad, eine Moschee und einen idyllischen Garten. Fortan wurde die Anlage Palais de Bahia genannt, dass soviel wie ‚die Strahlende‘ oder ‚die Glanzvolle‘ bedeutet. Obwohl die Räume heute leerstehen, wirken sie noch immer eindrucksvoll und lassen die Pracht des luxuriösen Lebens der einst hier lebenden Herrscher erahnen. Jeder Raum ist kunstvoll verziert mit Fayencen, Fliesenornamentik, Steinzschnitzereien und bemalten Zederntüren. Nimm dir genügend Zeit, um diesen wunderschönen Palast zu besichtigen und setzt dich auch mal in den Schatten um den Garten zu genießen.

 

Medersa Ben Youssef

die Medersa Ben Youssef ist eine ehemalige Koranschule die in unmittelbarer Nachbarschaft zur Moschee Ben Youssef. Die Medersa wurde wahrscheinlich um das Jahr 1340 von dem Merinidensultan Abu I-Hasan gegründet. Große Teile ihres Innendekors stammen jedoch erst aus der Zeit der in Marrakesch residierenden Saadier Dynastie (um 1570). Im Jahr 1960 wurde der Lehrbetrieb eingestellt und der Bau als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch hier finden sich viele Kachelmosaike, Kaligrafien, Stuckdekore und Lambrequinbögen.

Dieser architektonische Reichtum in einer einzigen Stadt ist für mich sehr beeindruckend und Geschichte zum anfassen ist die ganze Medina (Altstadt) von Marrakesch. In den nächsten Tagen geht meine Geschichte hier weiter mit ‚Marrakech – my love‘ und ich hoffe, du bist dann wieder dabei.

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