Marokko im September – Tag 6

Nach einer weiteren guten Nacht und ebenso gutem Frühstück im Dar Gabriel, holte mich Said vom Dar Sababa ab, um mich zu meinem „Grand Taxi“ zu begleiten. Erst wollte ich mit dem Bus von CTM nach Fes fahren. Allerdings waren schon fast alle Plätze 2 Tage vorher ausgebucht. Wahrscheinlich hätte ich schon in Rabat das Ticket buchen müssen, um einen Platz zu bekommen. Es fahren jeden Tag 4 Busse von Chefchaouen nach Fes. Ich vermute, da es Freitag ist (heiliger Tag in der Woche), dass einige zu ihren Familien fahren. Hamdolillah (Gott sei Dank) kam mir Aziz zu Hilfe. Aziz ist einer der Inhaber des Dar Sababa in Chefchaouen. Er organisierte mir ein „Grand Taxi“. Diese Taxis dürfen Überlandstrecken fahren im Gegensatz zu den „Petit Taxi“. Um kurz vor 11.00 Uhr fuhr ich also mit meinem Fahrer nach Fes. Es war eine rasante Fahr und irgendwo war mir ab und zu schon etwas mulmig, da es genau an dem Tag vor einem Jahr einen schweren Autounfall hatte. Bald aber merkte ich schon, dass er die Strecke nicht zum ersten Mal fährt, sondern jede Bodenwelle beim Namen kennt. Mein Fahrer (leider habe ich seinen Namen vergessen) erzählte mir ein wenig über das schöne Land und für Fotos fuhr er auch langsamer.

3 Stunden und 250 km später kamen wir in Fes an. An der Straße erwartete mich schon Julie vom Riad Fes Baraka. Baraka heißt übersetzt „gesegnet“. Ich bin also im Riad Gesegnet untergekommen 🙂 Herzlich wurde ich von Julie in Empfang genommen. Als erstes sehe ich den Pool in der Mitte des Innenhofes. Während Julie für uns Minztee aufbrüht, nehme ich am Poolrand Platz und tauche meine Füße in das kühle Nass. Ich war in dem Moment im Paradies ❤

Pool Riad Baraka

Julie last mich erst mal ankommen und erklärt mir dann anhand eines Stadtplanes wo die Sehenswürdigkeiten sind. Anschließend begleitet sie mich in mein Zimmer. Ich bekomme das Zimmer „Marrakesch“ 🙂 Wie passend denke ich mir. Zu dem überaus großem Schlafzimmer gehört ein Badezimmer, dass ich gegenüber der Treppe finde. Dieses Badezimmer wird aber nur von mir benutzt und auch auf diesem Stiegenaufgang kommt man nur zur Dachterrasse. Somit kann ich auch einfach im Schlafanzug zur Toilette gehen ohne jemanden zu begegnen. Damit kann ich gut leben. Zudem ist das Zimmer und Badezimmer sehr schön ausgestattet und sehr sauber. Mehr will ich doch gar nicht 🙂 Ich werde zu dieser Unterkunft noch einen separaten Post schreiben.

Nachdem ich die ersten Bilder vom Hotelzimmer und der Dachterrasse geschossen habe, mache ich mich frisch und gehe in die Medina von Fes. Es ist auch heute noch sehr warm mit um die 30 Grad, aber es weht ein angenehmer Wind durch die Gassen. Als erstes gehe ich zum Bab Boujloud, dem blauen Tor. Die Sonne steht am Nachmittag perfekt. Mein Tip also nicht morgens zu diesem schönen Fotomotiv gehen, sondern erst am späteren Nachmittag. Durch das „blauen Tor“ kommt man in die Medina, die Altstadt von Fes. Es gibt hier zwei Hauptgassen die mit allerlei Geschäften und Restaurants gespickt sind. Doch dazu morgen mehr.

Bab Boujeloud

Zwischen den beiden Gassen ist eine sehr ungewöhnliche Künstlergasse, die mit Kreide kunterbunt bemalt ist. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Aber sieh selbst ❤

Gleich um die Ecke ist auch schon die erste Medersa (alte Koranschule) die auch von nicht-muslimen betreten werden kann. Der Eintritt ist hier 10 Dirham (ca. 0,90 Euro). Es ist schon spät und leider kommt nicht mehr viel Sonne in den Innenhof. Dafür ist wenig los und ich kann auch hier ein paar schöne Bilder machen. Zum Abendgebet hin werden die Besucher gebeten zu gehen, da in den Räumlichkeiten der Medersa die Gläubigen in Ruhe und unbeobachtet beten dürfen.

Es war schon ein langer Tag für mich und außer dem Frühstück habe ich noch nichts gegessen. Das alles zusammen rächt sich auch in einem Unterzucker, den ich mit einem meiner Notfallriegel bekämpfe. Gleich darauf gehe ich aber in das Café Clock um auf der Dachterrasse eine Cola für meinen Blutzucker zu trinken. Das Essen sieht hier auch super aus und so bestelle ich für mich eine Quiche mit Zucchinisalat und Potato Wedges. Köstlich ❤ Da ich mich nicht entscheiden kann welches Dessert ich wähle, frage ich eine der aufmerksamen Bedienungen. Sie empfiehlt mir den Appel Crumbel mit Vanilleeis. Auch das war wieder köstlich. Ich könnte mich rein legen ❤ Das für Marokkos Verhältnisse teure Essen ist jeden Cent wert und ist ab jetzt eine Empfehlung von mir. In Marrakesch ist auch ein Café Clock, dass ich im November auch gerne besuchen werde.

Auch die Aussicht von der Dachterrasse auf das daneben gelegene Minarett der Medersa Bou Inania de Fes ist außergewöhnlich.

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Es wird langsam Abend und ich mache mich durch die trubeligen Gassen auf den Heimweg zum Riad Baraka. In einem Shop kaufe ich noch einen neuen Kaftan und ein Oberteil. Es sind viele Einheimische unterwegs. Das ist auch so eine Seite an Marokko die ich mag, immer das Gefühl zu haben mittendrin zu sein und nicht nur ein Tourist.

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