Athen – Stadt der Antike

Bisher war ich von einer Stadt noch nie so hin und her gerissen wie von Athen. Letzte Woche besuchte ich mit meiner Mama die griechische Hauptstadt. Ich habe ihr zum Geburtstag die Flüge und die Eintrittskarte für das Nana Mouskouri Konzert im Herodes Attikus Odeon geschenkt. Das schon mal vorab – dieser Abend war wunderschön 🙂

Fahne auf der Akropolis

Die griechische Hauptstadt Athen mit seinen 3,75 Mio. Einwohnern, ist als die Wiege der Demokratie bekannt. Ebenso ist das berühmteste Wahrzeichen – die Akropolis – so gut wie jedem Menschen auf dieser Erde ein Begriff. Aber reicht das alleine um einen tollen Städtetrip zu haben? Ein paar kleine Highlights habe ich mit meiner Mama entdeckt und die stelle ich dir gerne vor. Ich versuche dir hier praktische und schöne Tips zusammenzustellen.

Anreise

Direkt ab Memmingen sind wir nach Athen geflogen. Wir konnten uns nun auswählen, ob wir mit dem Taxi, dem Bus oder der Metro in die Innenstadt kommen wollten. Taxi war uns zu teuer, Bus ist mit € 6,00 zwar sehr günstig, aber die Athener Straßen können verstopft sein. Deswegen haben wir uns für die Metro entschieden. Aus dem Flughafen raus sahen wir überall Schilder die uns mit einem Pfeil zu den „Trains“ führt. Im Bahnhofsgebäude sind rechts ein paar Ticketautomaten an denen wir in mehreren Sprachen unser Fahrkarten kaufen konnten. Für die Fahrt in die Innenstadt schlägt das Ticket mit jeweils € 10,00 zu buche. Ab dem entwerten ist es 90 Minuten gültig. Für den Fall das du nur 3 Tage in Athen bleibst, kannst du ein Kombiticket mit Hin- und Rückfahrt für den Flughafen und allen öffentlichen Verkehrsmitteln um € 22,00 kaufen. Wir bleiben 5 Tage und daher rentiert es sich für uns die Einzeltickets um € 1,40 in den folgenden Tagen zu kaufen. Eine komplette Übersicht in Englisch ist hier nochmals aufgelistet. Wohin aber nun? Es ist alles auf Griechisch angeschrieben. Wir gingen einfach einmal quer durch die Halle. Dort stehen die Automaten an dem wir unsere Fahrkarten entwerteten und gingen bis ganz ins Erdgeschoss runter. Auf der rechten Seite steht „Metro“. Genau hier sind wir richtig 🙂 Zwischen 06.30 und 23.30 Uhr fährt die Metro immer zur vollen und halben Stunde in die Stadt. Am einfachsten ist es, den Metro Plan mit den Stationen schon daheim aus zu drucken.

Essen und trinken

Was gut geht ist Essen in Athen. Ich bin schon recht wählerisch was Essen anbelangt, aber mediterranes Essen ist schon echt lecker. Wir haben gleich am ersten Abend ein etwas abseits gelegenes Restaurant gefunden. Bei „Alexander the Great“ haben wir einfach nur großartiges gegessen. Die Portionen sind riesig und köstlich. Der Preis passt auch. Zudem sind alle Mitarbeiter sehr freundlich (was in Athen wirklich eine Ausnahme war).

Am letzten Tag haben wir noch das Restaurant „In Town“ in der Nähe des Syntagma Platzes entdeckt. Der Service ist etwas langsam, allerdings haben sie einen super guten Kaffee und das Essen war bei uns auch toll. Preislich ist es etwas über dem Durchschnitt. Ich mag das Restaurant, da es mir endlich das schöne Urlaubsfeeling gegeben hat. Einfach mal Seele baumeln lassen 🙂

In dieser Straße und auch der angrenzenden Querstraße sind schöne Straßencafé’s und Restaurants. Sind sicherlich alle testenswert. Optisch macht auf jeden Fall das Restaurant „Tazza“ auch was her 🙂

Stylisches Café Tazza

Und dann gibt es noch die Bäckereien ❤ In Griechenland erhältst du das ganze Jahr über köstliches Gebäck und Kekse. So wie bei uns in der Advents- und Weihnachtszeit. Probiere dich einfach mal durch.

Akropolis

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in ganz Griechenland ist die Akropolis mit ihren verschiedenen Tempeln. Auf dem flachen, 156 Meter hohen Felsen stehen die  im 5. Jahrhunderts v. Chr. erbauten Propyläen, das Erchteion, der Niketempel und der berümte Parthenon der Pallas Athene. Es wird  vermutet, dass die Schutzgöttin Athene Namensgeberin der Stadt ist. Die Akropolis in Athen ist seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbe. Am markantesten ist der Parthenon. Er wurde zum Dank für die Rettung der Athener und Griechen durch die Göttin nach dem letzten Perserkrieg erbaut. Im Laufe der Geschichte diente das Gebäude als Schatzkammer, wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. in eine Kirche umgewandelt, unter den Osmanen zur Moschee umgestaltet und im Krieg gegen Venedig war es ein Munitionslager. 1687 wurde dieses von einer Kugel getroffen, wodurch es explodierte und den Tempel stark beschädigte.

Das schöne Erechtheion ist vor allem durch eine Vorhalle, die anstelle von Säulen von sechs überlebensgroßen Mädchenfiguren getragen wird.

Der Eintritt zur Akropolis kostet € 20,00. Kauf dir am besten ein Kombiticket um € 30,00 zB beim Zeustempel. Du hast dann für sechs Sehenswürdigkeiten wie der Akropolis, dem Zeustempel, der Hadrians Bibliothek, der antiken und römischen Agora, des Kerameikos und dem Lykeion des Aristoteles die Eintrittskarten. Erst an der Akropolis dieses zu kaufen rate ich dir ab, da du da mindestens 1,5 Stunden warten musst. Wir hatten am Zeustempel gerade mal 5 Minuten Wartezeit 🙂

Zeustempel

Sehr schön fand ich den Zeustempel. Das Olympieon geht auf das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück und war einer der größten Tempel im antiken Griechenland. Der Bau soll 108 Säulen umfasst haben. Davon stehen heute nur noch 16. Wann und wie genau das Olympieon zerstört wurde ist unbekannt, wahrscheinlich jedoch durch ein Erdbeben im Mittelalter. Danach wurden die Ruinen als Steinbruch genutzt.

Monastiraki Platz und Plaka

Der Monastiraki Platz gehört zu den schönsten Plätzen Athens. Einst war an diesem Platz eines der größten Klöster der Stadt. Der größte Teil dieses Klosters wurde bei archäologischen Ausgrabungen im 19. Jahrhundert zerstört. Von der Anlage steht heute lediglich noch eine Kirche. „Monastiraki“ bedeutet „kleines Kloster“.  Die erhaltene Kirche ist unter dem Namen Pantanassa Kirche bekannt.

Griechisch-orthodoxe Kirche

Ebenfalls am Monastiraki Platz ist die Tzastarakis Moschee. Neben ihr grenzt die Hadriansbibliothek an.  Während der osmanischen Besatzung im 18. Jahrhundert wurde die Moschee vom örtlichen Stadthalter Tzistarakis errichtet. Nachdem Griechenland im frühen 19. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit erlangt haben, beschlagnahmte der Staat das Gebäude und ließ das Minarett abreißen. Heute beherbergt das Gebäude ein Keramikmuseum.

Moschee mit Akropolis

Unweit des Monastiraki Platzes ist die Plaka. Dieser Stadtteil ist einer der ältesten von Athen. In der Fußgängerzone findet sich so einiges an typisch griechischen Mitbringseln für zu Hause. Von Olivenöl, Olivenölseifen, den blauen Augen als Schutzsymbol über Strandtücher, kleinen Magneten und Kleidung. Wie überall in Griechenland, gibt es hier auch sehr viele Schmuckhändler. Zusätzlich reihen sich – wie auch am Monastiraki Platz – ein Restaurant mit typischen Gyros, Suflaki und Bauernsalat an das andere. Obwohl sehr touristisch, ist es doch ganz nett hier durchzuschlendern.

Parlament und der unbekannte Soldat

Direkt am Syntagma Platz ist das Parlament im einstigen Stadtschloss der vorherigen regierenden Monarchen unter gebracht. 1928 wurde die Seite zum Syntagma Platz umgestaltet und das Grabmal des unbekannten Soldaten errichtet. Die Inschriften neben den Bronzeschildern nennt die Länder und Orte von allen Schlachten, in denen griechische Soldaten seit den Freiheiskriegen gefallen sind. Außerdem ist der Anfang von Perikles‘ Grabrede an die ersten Gefallenen des Peloponnesischen Krieges nieder geschrieben. Ein kleines Schauspiel spielt sich zu jeder Stunde vor dem Grab mit der Wachablöse ab. Zu dieser Zeremonie sind auch immer viele schaulustige Touristen zugegen. Mama erzählte mir, dass sie vor ungefähr 25 Jahren – sie hat damals mit meiner Tante ein paar Tage in Athen verbracht – nicht fotografieren durfte. Zum Glück hat sich das gelockert und so kann ich dir ein paar Bilder zeigen 🙂

Kathedrale und kleine Kirche

Überall finden sich Kirchen in Athen. Die griechisch-orthodoxen Kathedrale „Mariä Verkündung“ zwischen Plaka und Monastiraki Platz und der kleinen „Kapnikarea“ Kirche die in der Fußgängerzone zwischen Syntagma und Monastiraki liegt, finden sich fast von alleine. Die 1862 fertig gestellte Kathedrale, ließ König Otto von Bayern erbauen. Otto von Bayern wurde nach der griechischen Revolution  von 1832 als König eingesetzt. Ja, ein Bayer war mal König von Griechenland. Deswegen hat die griechische Fahne auch die blau-weiße Farbgebung 😉 Am 14. Mai 1962 heiratete die damalige Prinzessin Sophia von Griechenland in der Kathedrale den spanischen Thronfolger und späteren König Juan Carlos de Borbon y Borbon.

Die Kapnikarea Kirche ist eine mittelbyzantinische Kreuzkuppelkirche aus dem 11. Jahrhundert. 1834 war der Abriss der Kirche vorgesehen, aber Ludwig von Bayern konnte seinen Sohn Otto, den König von Griechenland, von der kunsthistorischen Bedeutung der Kirche überzeugen. Heute steht die schöne Kirche eingebettet mitten in einer Fußgängerzone und ist umgeben von modernen, mehrstöckigen Häusern.

Nana Mouskouri Konzert im Herodes Attikus Odeon

Die 1934 auf Kreta geborene Nana Mouskouri war schon zu meiner Kinderzeit bei uns daheim präsent. Und damit meine ich nicht die deutschen und weltbekannten Schlagerhits wie „Weiße Rosen aus Athen“, oder „Guten Morgen Sonnenschein“, sondern ihre unzähligen griechischen Songs. Nana Mouskouri hatte am Athener Konservatorium ihr Studium in klassischen Gesang, Klavier und Harmonielehre absolviert. Schon damals hat sie sich auch für Jazz interessiert. So war sie Sängerin in einem Quartett, dass Jazz in kleinen Clubs in Athen spielte. Ihr Durchbruch hatte sie 1959 bei einem Festival. Ihre junge Karriere ging in eine Weltkarierre in den frühen 1960er über, als sie der Produzent und Musiker Quincy Jones für Aufnahmen in die USA bat. Ab 1963 folgten Tourneen mit Harry Belafonte. Da sich Nana an der Opposition gegen die Diktatur der Obristen in Griechenland beteiligte, konnte sie erst nach über 20 Jahren aus dem Exil wieder zurück in ihre Heimat und zelebrierte dies mit 2 Konzerten  im Juli 1984 im Herodes Attikus Odeon.  Und genau im gleichen Theater war das Konzert weswegen wir eigentlich nach Athen gereist sind. Wie immer, ist auch dieser Abend in Athen ausverkauft. Die mittlerweile 84 jährige hat nach wie vor eine Energie die uns erstaunen lässt. Speziell in den tieferen Tonlagen hat Frau Mouskouri noch unglaublich viel Kraft. Es war ein ganz bezaubernder Abend mit ganz vielen Hits aus ihrer Karriere. Nana Mouskouri ist nach Madonna weltweit die erfolgreichste Solokünstlerin mit über 300 Millionen verkauften Tonträgern.

 

Die historischen Bauten einmal zu sehen und in den Gassen zu shoppen war sehr schön. Ganz ehrlich muss ich aber sagen, dass ich so schnell ein zweites Mal nicht nach Athen reisen werde. Kennt ihr das Gefühl, irgendwie alles schon gesehen zu haben? Persönlich empfinde ich so einige europäische Städte als charmanter. Naja, es war sehr schön mit meiner Mama auf das Konzert von Nana zu gehen. Sowas zu erleben ist fast einmalig 🙂

Alles Liebe vom Bodensee

PS: Jetzt hätte ich noch fast den Hop on, hop off Bus vergessen. Es gibt in Athen mehrere verschiedene Anbieter. Entweder kannst du dir dein Ticket schon von daheim aus buchen, oder du kaufst dir eines direkt in Athen. Überall an den bekannten Sehenswürdigkeiten wirst du die Haltestellen der Busse erkennen. Ich kann es dir nur empfehlen 🙂

2 Kommentare zu „Athen – Stadt der Antike

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