Der Säntis, 2500 m.ü.M

Als Kind konnte ich von meinem Elternhaus in Bildstein (Vorarlberg) schon den Säntis mit seiner Wetterstation und Sendeturm sehen. Heute mit 35 Jahren war ich endlich auch auf dem Säntis oben 🙂

Etwas unwohl war mir ja schon, als ich an der Schwägalp stehe und nach oben auf die Säntis Bergspitze schaue. Was das fahren mit Bahnen wie Sessellifte oder Bergbahnen angeht, bin ich schon von klein auf etwas ängstlich. Aber ich überwinde mich immer und die Aussicht entschädigt mich um vieles mehr, so auch heute, denn da hinauf will ich! Mit der Schwebebahn! Von 1.278 m.ü.M (Meter über Meer) auf 2.500 m.ü.M. So wie seit 1935 schon über 25 Millionen Personen vor mir. Und zudem ist es ja auch eine Schwebebahn 🙂 Wie auf der Homepage der Säntis Bergbahn schon versprochen, kommt man fast schwerelos in 10 Minuten hinauf zum Säntisgipfel.

Der Säntis ist der höchste Berg in der Ostschweiz. Durch seine exponierte Lage ist der Berg eine von weither sichtbare Landmarke. So gibt es beispielsweise im Schwarzwald Häuser mit dem Namen ‚Säntisblick‘. Vom Säntisgipfel aus kann man in sechs Länder sehen: Schweiz, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Frankreich und Italien.

Oben angekommen hat man einen wunderschönen Blick und ich empfehle ein Fernglas mitzunehmen, dann man kann wie erwähnt an sichtigen Tagen sechs Länder erkennen. Und eine Sonnencreme schadet auch nicht 🙂 Auf der Terrasse des SB-Restaurants hat man auch noch ein paar hungrige Zaungäste. Die Bergdohlen sind richtige Flugkünstler und sie fressen einem sogar aus der Hand.

Die erste schriftlich erwähnte Besteigung war am 14. Dezember 1680, als zwei Geistliche und ein Naturforscher aus Zürich mit einem Führer aus Innerrhoden auf den Säntis stiegen, um einen Kometen mit Schweif möglichst auf großer Höhe sehen zu können. Die touristische Erschließung begann im 19. Jahrhundert. 1842 wurde die erste Schutzhütte nahe dem Säntisgipfel auf der windgeschützten Ostseite errichtet. Bereits vier Jahre später wurde diese durch ein solides Gasthaus ersetzt. Um 1850 verpflegten sich dort bei schönem Wetter bereits bis zu hundert Gäste. Nur 50 Jahre später erreichten bereits bis zu tausend Gäste pro Tag den Gipfel.

Die Wetterstation am Gipfel wurde im Herbst 1882 in Betrieb genommen. Bis zur Fertigstellung der Wetterwarte im Jahr 1887 war die Unterkunft im Säntis-Gasthaus und die Arbeit konnte jeweils nur von Frühling bis Herbst nachgekommen werden. Auf den Gipfel führte ein unterirdisch angelegter, in den Felsen gesprengter Gang. Dieser ermöglichte ein ganzjährige Beobachtungstätigkeit. Der weithin sichtbare 123 Meter hohe Sendeturm aus Stahlbeton dient der Verbreitung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen in der gesamten Nordostschweiz.  Darüber hinaus übernimmt der Turm Richtfunkverbindungen für Fernsehprogrammzuführung, Betriebsfunk und Dienste für GSM und dient dem Bundesamt für Meterologie und Klimatologie als Messstation.

Aber auch vor Mord ist man hier oben nicht gefeit. Im Jahr 1922 erschoss auf dem Säntis Gregor Anton Kreuzpointer den Wetterwart Heinrich Haas und seine Frau Lena. Kreuzpointer der aus Traunstein stammte, ging zwei mal mit seiner Schuhmacherwerkstatt in Herisau und St. Gallen in Konkurs. Die Arbeit als Wetterwart auf dem Säntis war sehr gut entlohnt und hätte seine finanzielle Probleme gelöst, nur war die Stelle ausdrücklich für ein verheiratetes Paar ausgeschrieben. Da er nur verlobt war, bekam er diese folglich nicht. Er muss vor lauter Wut auf den Berg gestiegen sein und dann das Ehepaar erschossen haben. Auf seiner Flucht erhängte er sich nach ein paar Tagen.

 

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