Der Jakobsweg und ich – von Tui nach Mos

Schon morgens um 07.00 Uhr klingelt unser Wecker. Eigentlich ist es für uns gefühlt 06.00 Uhr, da wir gestern Abend noch die Zeitzone von Portugal nach Spanien überschritten hatten. Und der lange gestrige Tag steckt uns auch noch in den Knochen. Da wir aber auf 08.00 unseren Shuttelbus zurück auf den Camino reserviert haben, gibt es kein Entrinnen… Also hoch und aufstehen, Katzenwäsche, Rucksack packen und frühstücken gehen.

Um 07.00 geht es pünktlich los. Wir werden ca. 4 km mit dem kleinen Bus zurück auf den Camino gebracht. Vor uns ist auch schon ein anderer Pilger unterwegs. Wir sind also nicht die einzigen die den vermeintlich frühen Vogel und Wurm fangen, oder wie war das nochmal???

Nach einer guten Stunde ist direkt am Wegesrand das Café ULTREIA. Es hat erst neu eröffnet und ist wirklich sehr schön, sauber und einladend. Auch das Bad um sich zu erfrischen ist wunderschön anzusehen. Nach einem Milchkaffee müssen wir uns aber von diesem schönen Ort lösen, wir wollen ja noch so ein paar Kilometer vorankommen 🙂

In Ribadelouro kommen wir an den fünf steinernen Wegkreuze vorbei und gelangen auch bald über eine schöne Steinbrücke.

Etwas weiter kommen wir nach Orbenelle. Dort müssen wir aufpassen, den schöneren Weg links weg zu nehmen. Rechts liegt nur ein Industriegebiet das wir vermeiden möchten. Später sehe ich auf Runtastic, dass wir hier etwas im Kreis gelaufen sind. Fleißige Extrameter für fleißige Pilgerfüße 🙂 Über verschiedene Schotterpisten die sich mit Feld- und Wiesenwegen abwechseln kommen wir irgendwann auch wieder in kleine Ortschaften. In einem ist sogar ein Unterstand mit einem Getränke- und Snackautomaten. Tanja freut sich sehr, da sie schon lange den Gedanken hat in einen Schokoriegel zu beißen.

07 Päuschen in einem Stadel vor O Porinno

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Durch den frühen Start in den Tag bin ich doch schon recht müde und hänge mich an Tanja’s Fersen. Eigentlich ist der Weg entlang des Rio Louro sehr schön, ja richtig idyllisch, aber ich bin nur noch froh endlich in O Porrino anzukommen. Wir machen hier auch unsere große Mittagsrast und setzten uns dazu in ein Restaurant direkt am Jakobsweg. Erst mal gibt es eine Klara (Radler) zum erfrischen. Nach einem Snack mit Omelett, Salat und Pommes geht es erholt wieder weiter in das fast 6 km entfernte Mos.

Wir haben schon einige Pilger während dem Essen an uns vorbeiziehen gesehen. Heute müssen wir uns aber wegen der Unterkunft keine Gedanken machen. Am Vorabend habe ich noch in Mos oberhalb der Taperia Flores uns zwei Betten reserviert. Mein kleines Pilgerspanisch tut damit auch seine Dienste 🙂

Der Weg aus O Porinno raus ist nicht gerade der schönste, aber leicht zu finden. Bald kommen wir auch wieder von der Hauptstraße weg und sind auf kleinen Nebenstraßen unterwegs. Wie schon erwähnt, war dieser Tag nicht wirklich mein bester und ich bin überglücklich als wir in Mos ankommen. Zu unserer Freude kommen wir heute schon früh am Nachmittag an und können unsere Kleidung waschen, uns duschen und an der Sonne relaxen. Am Abend gehen wir nach unten und essen die erste Tortilla Espanola auf unserem Weg. Ich liebe dieses Eieromelett mit Kartoffeln 🙂 Zudem haben wir noch gebratene Kartoffeln mit einer Aioli und Salat bestellt.

Der kleine Ort Mos ist wirklich sehr ruhig und schön. Wir sehen uns noch die reich geschmückte Kirche an. Um 22.00 Uhr ist Bettruhe. Leider nur bei uns, denn von draußen hören wir auf einmal Trommler und Dudelsackspieler. Irgendwann schlafe ich aber ein bis wir von einem zusätzlichen Zimmergenossen, der erst gegen Mitternacht angekommen ist, aufgeweckt werden. Er legt sich aber sehr schnell auf sein Bett und gibt auch gleich Ruhe.  Buenas noches.

 

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