Der Jakobsweg und ich – von Gondarem nach Tui – Spanien wir kommen

Mit wunderschönem Wetter werden wir heute geweckt. Die Luft ist schön klar und noch frisch. Das wird heute noch ganz anders. Richtig heiß wird es. Aber erst einmal gehen wir zum Frühstück. In einem tollen Frühstücksraum essen wir Brötchen mit Marmelade und Käse, Müsli, Kuchen und frische Früchte. Der Milchkaffee weckt auch nochmal unsere Lebensgeister 🙂

Um 09.00 Uhr kommen wir los und wandern den Weg wieder hinaus zur Straße. Erst jetzt sehen wir, dass wir auch direkt aus der Nebentor des Hotels gehen hätten können und uns dadurch fast 400 Meter erspart hätten. 400 Meter fragst du dich jetzt? Das hört sich nicht nach viel an, aber wir werden heute insgesamt fast 28 km pilgern und das bei sehr warmen Temperaturen. Da ist jeder Meter der nicht gegangen werden muss viel Wert. Wir gehen nun also den Hügel bergab nach Vila Nova de Cerveira und kommen noch an einer ganz neuen Herberge vorbei. Es ist das Haus Casa Gwendoline. Besonders interessant ist es sicherlich für Pilger die mit ihren Hunden unterwegs sind. Die sind hier nämlich herzlich willkommen. Die Inhaber der Herberge (sie ist aus Deutschland, er aus Irland) haben selber zwei sehr verschmuste portugiesische Wasserhunde mit Namen Ronja und Lucy.

Wir durchqueren Vila Nova de Cerveira und laufen nun entlang der Bundesstraße. Auf dieser wird uns schon die Grenze nach Spanien auf einem Schild angekündigt. Immer wieder werden wir auch angehupt und ein freundliches „Bom Caminho“ wird uns zugerufen. Ganz unterschiedlich ist heute der Weg. Von der Bundesstraße kommen wir in Wälder die uns dann wieder durch kleine menschenleere Orte führen. Nach einem kleinen Industriegebiet machen wir Rast und Essen zu Mittag. Die letzten zwei Tage haben wir vollkommen vergessen uns eine „Tüte“ einzuschmeißen. Gemeint ist hier nicht halluzinogenes Zeug, sondern Magnesium in Pulverform für unsere müden Muskeln. Wer Pilger ist, weiß was ich meine 😉

Wie schon erwähnt, gehen die Temperaturen immer weiter nach oben. Wir sind glücklich, als wir in Valenca ankommen. Der Camino führt direkt durch die sehr schöne und sehenswerte Altstadt aus dem Mittelalter. Es ist ganz schön was los und wir wühlen uns durch die Menschenmassen. In einem Café machen wir Rast, Essen eine Kleinigkeit und ruhen uns aus. Interessanterweise tut es auch mal ganz gut in so einem Trubel zu sitzen 🙂 Irgendwann raffen wir uns auf, denn es liegen noch ein paar Kilometer vor uns.

Nachdem wir durch das Ausgangstor gegangen sind, geht es noch ein paar Höhenmeter nach unten und schon ist man am Grenzfluß der Portugal und Spanien trennt. Gleichzeitig mit dem Grenzübertritt, überschreiten wir auch eine Zeitzone und haben eine Stunde verloren. So wird schwuppdiwupp aus 17.00 Uhr einfach 18.00 Uhr. Nach kurzer Zeit sind wir auch in der ebenfalls sehr schönen Stadt Tui angekommen. Hier würden wir auch sehr gerne länger verweilen allerdings haben wir zu unserem Hotel noch ca. 2 Stunde Fußmarsch vor uns. In Tui wollten wir uns eigentlich noch die Kathedrale ansehen, allerdings wird hier Eintritt kassieren. Sogar für Pilger. Es geht mir nicht darum, dass ich mir den Eintritt nicht leisten könnte, aber von Pilgern für einen Kirchenbesuch Geld abzuzwacken… Da geht mir der Gaul einfach durch. Das finde ich nicht in Ordnung.

Also auf geht es zu unserem Hotel. Nach der langen Etappe von heute waren wir sehr glücklich endlich unser Hotel zu erreichen. Nach der wohlverdienten Dusche noch schnell zu Abend gegessen und ab ins Bett. Bis wir mal schlafen ist es schon Mitternacht geworden und morgens um 06.30 Uhr wird schon wieder der Wecker läuten. Gute Nacht erstmal.

 

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